Nicht ganz dicht im Kopf

Die Blut-Hirn-Schranke schützt das Gehirn vor Giften und anderen schädlichen Umwelteinflüssen. Doch wie schleust man Medikamente in das Organ? Ermittlungen in einer Grenzfrage.

Geht Frau Müller in einen Club und kauft sich ein Näschen Koks. Preisfrage: Ist die noch ganz dicht im Kopf? Ihre Antwort: Na klar! Also, zumindest ziemlich dicht, dafür hat die Natur gesorgt, die Gegenprobe gelingt auch aus der Ferne ganz einfach: Man kann sich natürlich völlig unnötig die Birne mit dem Zeug wegdübeln, wer aber nicht mehr ganz dicht im Kopf ist, würde spätestens dann ziemlich schnell mausetot auf dem Dancefloor rumliegen. Aber ganz dicht ist Frau Müller eben auch nicht, denn das Kokain gelangt über die Schleimhaut der Nase ins Blut, und strömt auf direktem Wege ins Gehirn. Dort diffundiert es durch die Endothelzellen …

 

Erschienen in: Süddeutsche Zeitung. Mehr lesen? Hier!

(Dieses Projekt wurde mit dem dpa infografik award 2022 in Bronze ausgezeichnet)